Wie verändert Corona die Choreographie des Alltags?
Wie hat sich deine alltägliche Struktur verändert?
Das lässt sich im Nachhinein nicht genau beantworten. Der Beginn des Lockdowns war zufällig zeitgleich mit dem Beginn meiner neuen Arbeit. Es war für mich das Ende einer fünfjährigen Langzeitarbeitslosigkeit. Ich arbeite seitdem an vier Wochentagen jeweils acht Stunden. Das bildet nun meine Tages- und Wochenstruktur, an die ich mich gewöhnen musste (was nicht so einfach war)
Wie haben sich Corona und die damit einhergehenden Veränderungen auf deine Körperlichkeit ausgewirkt?
Bewegst du dich durch Corona anders durch den Alltag? Wenn ja, wie?
Tatsächlich nehme ich in Alltagssituationen wie z.Bsp. Bus fahren oder einkaufen die Menschen in meiner Nähe als „Eindringlinge“ unangenehm und störend wahr. Insbesondere wenn mir diese zu Nahe kommen. Ich bin permanent wachsam, was sehr anstrengend ist. Durch die vielen Ausweichmanöver habe ich das Gefühl das doppelte an Strecke zu laufen. Ich verkrampfe außerdem durch die permanent erhöhte Anspannung im Körper. Das nehme ich mit nach Hause bis in den Schlaf. Ich wache seit Wochen mit starken Schmerzen im Nacken auf und kann den Kopf kaum drehen
Was beobachtest du bei anderen Menschen an Bewegungsveränderungen oder Veränderungen in der Körperlichkeit?
Es gibt so viele Menschen die überhaupt keinen Abstand kennen. Die fallen mir heute natürlich mehr auf als vor Corona Was fehlt dir körperlich durch Corona? Loslassen können und Entspannung, auch wenn andere in der Nähe sind. Werde ich jemals wieder Freude auf einer vollen Tanzfläche haben, die ich so schmerzlich vermisse ? Um meinen wöchentlichen Sauna und Schwimmabend trauere ich auch sehr.
Welche körperlichen Aktivitäten oder Handlungen, die seit Corona aus dem Alltag verschwunden sind, fehlen dir überhaupt nicht ?
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Fühlst du dich seit Ausbruch von Corona anderen Menschen näher oder ferner?
Ich fühle mich meinen Freunden teilweise näher als zuvor. Ich vermisse viele, da wir uns ja kaum bzw. gar nicht real treffen können. Das macht mir deutlich wie wichtig mir diese Menschen sind. Auf der anderen Seite stehen Menschen wie die Coronaleugner / gegner. Ich muss mich oft zusammenreißen um nicht meinem Hass auf diese Menschen nachzugeben
Wann nimmst du andere Körper im Alltag als Bedrohung wahr?
In geschlossenen Räumen mit wenig Platz, insbesondere in Bussen und Bahnen Wann nimmst du deinen eigenen Körper als Bedrohung für andere wahr? Wenn sich alte Menschen in meiner Nähe aufhalten, und ich diesen nicht ausweichen kann.
Welche Elementaren Gewohnheiten haben sich für dich verändert und wie musst du umdenken?
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Was hat sich zwischenmenschlich/körperlich verändert?
Ich lebe nicht mit meinem „Lover“ unter einem Dach. Wir sehen uns vielleicht einmal in der Woche und haben dann meistens auch Sex. Den Gedanken an eine Ansteckungsgefahr verdränge ich dabei.
Was hat sich für dich zwischenmenschlich/körperlich positiv verändert?
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